In unseren Blogposts ist Zucker ein häufiges Thema – weil er es einfach faustdick hinter den Ohren hat. Du konntest bereits über die Gefahren von Zucker, die Empfehlung zur maximalen Tagesmenge und über die Strategien der Zuckerlobby viel Erstaunliches lesen.
Dieses Mal sind wir den unentdeckten Zuckerfallen auf der Spur. Dass ein Dessert in den allermeisten Fällen Zucker enthält, ist ja bekannt – und wenn es mit Genuss geschlemmt wird, spricht ja auch nichts dagegen. Gemein sind die Lebensmittel, bei denen uns der Zuckergehalt gar nicht klar ist, oder die uns sogar noch vorgaukeln, sehr gesund zu sein.
- Kirsch-Bananen-Joghurt – klingt nach drei Zutaten und einem leichten Nachtisch. Was wir allerdings vor uns haben ist eher mit einem Eis zu vergleichen. Ein 150-Gramm-Becher enthält stolze 20 g Zucker, was fast 7 Zuckerwürfeln entspricht. Eine wahre Zuckerbombe…
- Smoothies – 250 ml reine Früchte – scheint ein sehr gesundes Frühstück zu sein. Was wir allerdings trinken ist zum Beispiel ein ganzer Apfel, eine halbe Banane, eine halbe Orange, und an die 70 verschiedenen Beeren – diese Menge habe ich in einem ganz normalen Smoothie aus dem Supermarkt gefunden. Und sie ist so mit vielen anderen Smoothies vergleichbar. Das ist also eine ganz schön große Menge Obst, die wir wahrscheinlich gar nicht essen würden. So ein Smoothie kommt damit auf 12 g Zucker in 100 ml. Das sind sogar mehr als in einer Cola (10,6 g Zucker in 100 ml). Und ganz gleich ob Cola oder Smoothie, der ganze Zucker rast mit Hochgeschwindigkeit durch unseren Magen und Darm und (Achtung! Unverträglichkeitsrisiko steigt) kommt als Zuckertsunami in unseren Blutbahnen an. Obst ist gesund – keine Frage. Aber für den süßen Geschmack der Früchte ist der Fruchtzucker verantwortlich, ebenfalls eine Zuckerart, die auf unserem Körper die gleichen Wirkungen wie der uns bekannte Haushaltszucker hat. Deshalb gilt für Obst: Die Menge beachten und besser kauen statt trinken!
- Und auch das als sehr gesund geltende Studentenfutter hat es in sich. Die Nüsse sind ein einwandfreier Snack, aber im Studentenfutter befinden sich zusätzlich noch Rosinen. Getrocknete Weintrauben – also Obst, dem das Wasser entzogen wurde. Was bleibt nach der Trocknung übrig? Der Zucker! Das gleiche gilt übrigens für Datteln, Aprikosen und andere Trockenfrüchte.
Zugegeben, bei diesen Produkten handelt es sich um süß schmeckende Lebensmittel – ein hoher Zuckergehalt ist also noch relativ leicht erklärbar. Aber wie sieht es mit deftigen Produkten aus?
Eine mediterrane Tomatensoße aus dem Glas, die nur noch aufgewärmt werden muss und über Nudeln gegeben werden kann oder der beliebte Ketchup beim Grillfest – Zucker ist hier der blinde Passagier. In einem 400-ml-Glas Tomatensoße verstecken sich schon mal 33,2 g Zucker, das entspricht etwa 11 Zuckerwürfeln (denn ein Zuckerwürfel wiegt durchschnittlich 3 g). Wer nur 200 ml Tomatensoße isst, schickt dann bereits auch schon knapp 6 Zuckerwürfel auf die Reise durch seinen Körper. 100 g Ketchup enthalten über 7 Zuckerwürfel, die gleiche Menge Barbecuesoße sogar 10 Zuckerwürfel. Lecker schmecken sie, klaro! Aber die Frage bleibt: Wie viel davon muss es sein, um zu genießen und sich gleichzeitig nicht zu schaden?
Zucker in geringen Mengen schadet dem Körper nicht. Um aber den Überblick über die Menge zu behalten, hilft es zu wissen, wann wir wie viel Zucker essen. Um selbst Zuckerfallen aufzuspüren ist die Nährwerttabelle auf Lebensmitteln ein guter Hinweis: Sie ist auf jedem Produkt abgebildet (meist hinten) und verrät den Zuckergehalt für 100 g des Lebensmittels. Die WHO empfiehlt in ihrer strengen Empfehlung maximal 25 g Zucker pro Tag zu essen. Das sind etwa 8 Zuckerwürfel. In der moderaten Empfehlung ist es das Doppelte.
Mit diesem Wissen ist es ein Leichtes, Lebensmittel als Zuckerbomben zu enttarnen und zu umgehen, wenn es möglich ist. Und wer die Fallen umgeht, kann sich das süße, kalte Eis auf der Zunge erst recht schmecken lassen!
(Janina Kaiser)
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