Olivenöl • Lebensmittel des Monats • September 2020

Warum hat es Olivenöl auf Platz 1 der Lebensmittel des Monats bei uns geschafft?

Der letzte Sommermonat bricht heran und warme Spätsommertage erwecken Erinnerungen an vergangene Reisen. Als Star der mediterranen Küche dürfte Olivenöl bei dem einen oder anderen die Urlaubsgefühle noch ein wenig verlängern. Doch das Öl aus den kleinen Früchten des Olivenbaums überzeugt nicht nur kulinarisch, sondern ist auch noch ein wahrer Rundumschutz für unsere Gesundheit!



Wo kommt Olivenöl her?

Ursprünglich ist der Olivenbaum im östlichen Mittelmeerraum zuhause, während das Öl heute rund um das Mittelmeer produziert wird. Spanien und Italien sind bekannt für hervorragende Olivenöle und stehen auch mengenmäßig an der Spitze der Olivenölproduzenten. Aber auch das griechische Klima mit langen Sonnentagen bringt Olivenöl in Top-Qualität hervor.

Schwarze Oliven unterscheiden sich von den grünen tatsächlich nur durch einen höheren Reifegrad bei der Ernte. Je nachdem, aus welchen Oliven ein Öl hergestellt wird, verändert sich auch der Geschmack. Zwischen Ende Oktober und Anfang Dezember sind die Oliven noch zu einem großen Teil grün und ergeben ein fruchtiges und im Geschmack kräftiges Öl. Aus reiferen Oliven ergibt sich ein milderes und leicht süßliches Öl mit gelblicher Farbe. Die beliebtesten Olivenöle werden aus Oliven hergestellt, die zum Zeitpunkt der Ernte im November und Dezember zu einem Drittel grün und zu zwei Dritteln schwarz sind – die Mischung macht’s!

Die Herstellung des Olivenöls ist eine Wissenschaft für sich. Von der aufwändigen, aber bewährten Ernte per Hand bis hin zur möglichst schnell anschließenden Verarbeitung direkt in den Herkunftsländern – die Sorgfalt bei der traditionellen Produktion macht einen großen Teil der Qualität eines guten Olivenöls aus.

 

Was kann man beim Einkauf von Olivenöl beachten?

Die Qual der Wahl. Olivenöl kann im Supermarkt ganze Regale füllen und unterschiedliche Bezeichnungen, Siegel und Marken können regelrecht Verwirrung stiften. Doch es lohnt sich, genauer hinzuschauen, denn Öl ist nicht gleich Öl. Für einen Überblick zur Qualität des Öls haben wir in unserem Blogpost „Augen auf beim Olivenöl-Kauf“ das Wesentliche zusammengefasst: Was versteckt sich hinter „nativ extra“, was ist von raffinierten Ölen zu halten und ob es Bio sein muss?
Die Vielfalt an Ölen ist auch damit zu erklären, dass die Herkunft, der Boden, das Klima und auch die Verarbeitung so einen großen Einfluss auf den Geschmack haben. Das ist gut vergleichbar mit Weinen, bei denen manchen die spanischen, anderen die französischen und wieder anderen die deutschen Weine am besten schmecken. Darüber lässt sich nicht urteilen – und noch weniger streiten.
Allgemeingültig kann man aber sagen, dass ein kräftiges Öl sich hervorragend für Fleischgerichte eignet, während es für Gemüse und Salate einen zu starken Eigengeschmack haben kann, weil es feinere Geschmacksnuancen überlagert. Dann bietet sich eher ein milderes Olivenöl an (z. B. aus Tunesien).

Wie verwendet man Olivenöl?

Ein gutes Olivenöl weist mehrere Geschmacksnuancen auf und kann beim Kochen sogar wie ein Gewürz wirken. Ob in Dressings für sommerliche Salate oder zum Marinieren von Ofengemüse und Grillgut – Olivenöl ist ein wahrer Allrounder. Auch zum schonenden Braten, wie zum Beispiel bei unserem Rezept für Lachs mit Tomatenspinat und Parmesan kann es verwendet werden – nur rauchen sollte es nicht. Zahlreiche Rezepte mit Olivenöl findest du in unserem Blog von essenZ und auf unserem Instagram-Account essenZ.hamburg.

 

Was macht Olivenöl so wertvoll?

Verglichen mit anderen Ölen hat Olivenöl zwar weniger mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, punktet aber dafür mit einem hohen Gehalt an einer einfach ungesättigten Fettsäure, der Ölsäure. Und die hat es in sich! Sie scheint sich sehr positiv auf den Blutdruck auszuwirken und soll auch den Cholesterinspiegel senken1. Studien belegen außerdem, dass der Einsatz von Olivenöl in der Küche das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen zum Beispiel ein Herzinfarkt oder Schlaganfall gehört, und auch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Diabetes senkt.3
Für den würzigen Geschmack von Olivenöl sorgen Bitter- und Schärfestoffe, sogenannte Polyphenole. Gemeinsam mit den ungesättigten Fettsäuren kurbeln sie die Fettverbrennung ordentlich an und sollen außerdem eine entzündungshemmende und krebsvorbeugende Wirkung haben.
Olivenöl wird also nicht umsonst auch als das „grüne Gold des Mittelmeeres“ bezeichnet. Und wenn der Geschmack dann noch die Urlaubsentspannung mit in den Alltag bringt, lohnt sich die Verwendung gleich mehrfach!

 

(Janina Kaiser)

Quellen:
1 ­–  Diets Enriched with Conventional or High-Oleic Acid Canola Oils Lower Atherogenic Lipids and Lipoproteins Compared to a Diet with a Western Fatty Acid Profile in Adults with Central Adiposity / Bowen et al., 2019 / J Nutr, 149, 471-478
2 ­–  Monounsaturated fatty acids, olive oil and health status: a systematic review and meta-analysis of cohort studies / Schwingshackl and Hoffmann, 2014 / Lipids Health Dis, 13, 154
3 ­– Fatty acids, epigenetic mechanisms and chronic diseases: a systematic review / Gonzalez-Becerra et al., 2019 / Lipids Health Dis, 18, 178


Bildquelle: © stevepb / Steve Buissinne / pixabay.com

Dienstag, 01 September 2020 05:58