„Overnight Oats“, „Porridge“ oder „Oatmeal“ waren – und hoffentlich sind, denn es sind tolle Mahlzeiten – in aller Munde,
als die Haferflocke im neuen Namensgewand daher kam. Das hoffentlich Gleiche passiert jetzt auch mit dem Wasser,
denn ohne Wasser läuft im Körper nichts. Hinter dem neuen Namensgewand – es nennt sich „Infused Water“ – steckt
nichts anderes als Wasser, das aromatisiert wurde. Du kennst das Prinzip schon lang: Alles was wir Tee nennen, zum Beispiel Pfefferminztee oder Früchtetee, ist nichts anderes als aromatisiertes Wasser.
Wenn man ins Detail gehen möchte, sind die oben genannten zwei Getränke allerdings gar kein „echter“ Tee. Denn echte
Tees sind nur die Getränke, die aus Teilen der Teepflanze hergestellt werden. Zu diesen zählen die Blätter und die Knospen. Aus den Blättern wird dann der schwarze Tee (fermentierte, getrocknete Teeblätter), der grüne Tee (nur getrocknete Teeblätter) und aus den jungen Teeknospen der weiße Tee hergestellt.
Das, was wir als Kräuter- oder Früchtetees beschreiben, sind genau betrachtet eher Warm- oder Heißauszüge.
Wir nehmen warmes oder heißes Wasser und brühen damit Kräuter oder Früchte auf. Meist nehmen wir dafür die getrockneten Varianten, weil sie lange haltbar sind. Doch es ginge natürlich auch mit frischen Kräutern – so kennst du es vielleicht auch schon aus dem einen oder anderen Café?
Tipp: Es empfiehlt sich übrigens, dass das Wasser nicht heißer als 70°C oder 80°C ist, denn so bleiben die ätherischen Öle (Aromen) mit ihren vielen wirksamen und heilenden Eigenschaften besser erhalten.
Und daneben gibt es natürlich auch Kaltauszüge. Sie werden nach dem gleichen Prinzip wie bei den Warm-/ Heißauszügen zubereitet, nur dass das Wasser eben kalt ist.
Anders ist allerdings, dass die Kräuter und Gewürze längere Zeit im Wasser verweilen sollten. Durch die fehlende Wärme benötigen die ätherischen Öle länger, um in das Wasser überzugehen. Und das schaffen diese dann nach Meinung der Freunde von Kaltauszügen dann aber ganz ungestört und unzerstört.
Daher favorisieren sie diese Variante.
Meiner Meinung nach bietet sich diese Methode an warmen Tagen an, doch an kalten bevorzuge ich dann die Warm-Auszüge oder einen echten Schwarztee, am liebsten Earl Grey mit einem Schuss warmer Milch… yeah!
Infused Water ist also nichts anderes als ein Kalt-Auszug. Das ist wie der Haferbrei, der jetzt Porridge heißt. Es ist meines Erachtens auch richtig, der guten Idee und dem tollen, wirksamen Getränk einen neuen Namen zu geben. Denn wer möchte schon Kaltauszüge trinken? Das bleibt einem ja irgendwie schon im Halse stecken.
Und wenn du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, dann misch die Kräuter und Früchte ganz nach deinem Geschmack in das kalte Wasser und lasse sie mehrere Stunden (oder über Nacht) im Wasser stehen.
Dazu ein paar Tipps:
- Wasche und trockne die Kräuter und Früchte bevor du sie ins Wasser tust.
- Bei dickblättrigen Kräutern wie Rosmarin die Blätter am besten zwischen den Händen mittels Klatschen zerstoßen.
So öffnen sich die Zellen besser und die Aromen lassen sich den Blättern leichter entlocken. Rosmarin hat übrigens
eine anregende Wirkung – vergleichbar mit Kaffee…
- In der Schale von Früchten oder auch Gemüse versteckt sich die größte Menge an Aromastoffen. Wähle daher vor
allem die Schale von Bio-Zitrone, Bio-Orange, Bio-Apfel, Bio-Gurke und Co. – den Rest kannst du ja essen. Bio, weil
diese immer ohne Pestizide sind.
- Auch Gewürze wie Sternanis oder Kardamomkapseln kannst du für außergewöhnliche „Infused Water“ wählen.
Oder tiefgekühlte Himbeeren für ein rosa-rot gefärbtes Kaltgetränk. Der kreativen Welt sind keine Grenzen gesetzt.
- Du kannst die gewählten Kreationen mehrfach mit Wasser wieder auffüllen.
Und besonders begeistert uns die Idee, dass sich damit nicht nur Geld, sondern auch Verpackungsmüll (wie durch gekauftes Infused-Water in Plastikflaschen) sparen lassen!