Die grünen Bohnen • Lebensmittel des Monats • Juli 2019

Warum haben es die grünen Bohnen auf Platz 1 der Lebensmittel des Monats bei uns geschafft?

Wir lieben die grünen Bohnen, weil sie uns unweigerlich an die Kochkünste unserer Omis erinnern und weil sie irgendwie zur richtig guten Hausmannskost dazu gehören.

Und dann sind sie natürlich auch noch mit den Erinnerungen an kulinarische Genüsse der Mittelmeerküche verbunden. So zaubern sie – liebevoll eingerollt im Speckmantel – immer ein paar Urlaubserinnerungen hervor.

Wo kommen die grünen Bohnen her?

Der Ursprung unserer grünen Bohnen liegt in Amerika, wo schon die Hochkulturen wie die Atzteken und Mayas Ackerbau betriebe und auch Bohnen anbauten. Weil Bohnen viel Wasser brauchen, musste man damals mit künstlicher Bewässerung arbeiten. Und dann kam Kolumbus auf die prima Idee, sie mit nach Europa zu bringen. Das war dann nach dem Jahre 1492. Heute wachsen die verschiedenen Bohnensorten überall in Europa – und ein großes Angebot an Freilandware finden wir jetzt im Juli und August entweder im eigenen Garten oder in den (Super-)Märkten.

Was kann man beim Einkauf von grünen Bohnen beachten?

Bei uns kauft man grünen Bohnen am besten frisch oder tiefgekühlt.
Die frischen Bohnen sollten sich noch schön knackig anfühlen und nicht sehr biegsam sein. In der Schweiz habe ich auch häufiger schon die Dörr-Bohnen – also getrocknet – gesehen. Es ist eine lokale Spezialität der Schweiz, aber hier auch in gut sortierten Supermärkten zu finden.

Wie verwendet man grüne Bohnen?

Bitte immer kochen! Obwohl man die meisten Gemüse roh essen kann, müssen Bohnen* – und damit auch die grünen Exemplare – mindestens 8-10 Minuten gekocht werden. Durch das Kochen wird ein Protein, das sogenannte Phasin,
abgebaut und somit dessen toxische Wirkung entkräftigt. Bitte auch das Kochwasser, indem ebenfalls das Phasin enthalten ist, weggießen.

Nach dem Kochen steht dem Genuss dann nichts mehr im Wege. Wer sie gern al dente mag, kocht sie nur 8-10 Minuten, wer es gern weicher mag entsprechend länger.

*Die Dörrbohnen müssen vor dem Kochen in Wasser eingeweicht werden.

Was macht grüne Bohnen so wertvoll?

Bohnen eilt der Ruf voraus, dass sie sehr viel Eiweiß und auch Ballaststoffe enthalten. Das stimmt zwar zum Teil, wenn man sie mit anderem Gemüse vergleicht, aber im Vergleich mit anderen Hülsenfrüchten sind die grünen Bohnen einfach im Mittelfeld. Und der Eiweißgehalt in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch schlägt die grüne Bohne um Längen – dafür haben diese keine Ballaststoffe.

Nährstoff/
Lebensmittel     

  Grüne Bohnen  

(gekocht)

Linsen

  (gekocht)  

  Kichererbsen  

(gekocht)

  Tomate  

  Zwiebel  

  Fleisch/  
Fisch

Ballaststoff*

2,0

7,9

2,4

1,3

1,4

0

Eiweiß*

2,5

10,6

2,2

1,0

1,2

20,0

Kohlenhydrate**  

5,3

17,8

4,1

2,6

4,9

0

*Angaben immer pro 100 g Lebensmittel             ** resorbierbare Kohlenhydrate

 

Was das bedeutet? Immer schön querbeet essen, denn jedes Lebensmittel hat seine ganz persönlichen
Qualitäten. Der Mix macht’s.

Die grüne Bohne als Mitglied der Hülsenfrüchte-Familie hat noch etwas in sich versteckt. Es handelt sich um die
sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, die in allen pflanzlichen Lebensmitteln zu finden sind und zahlreiche gesundheitsförderliche Wirkungen haben. Die Hülsenfrüchte enthalten beispielsweise die sekundären Pflanzenstoffen namens Saponine, die anti-kanzerogen („gegen Krebsentwicklung“) und anti-biotisch (gegen Pilze) wirken, und
Phytosterole, die cholesterinregulierend wirken.


 

Montag, 01 Juli 2019 05:05