Ab Anfang April spielt Rhabarber endlich wieder eine erfrischende Rolle in Kuchen, als Kompott und als Brotaufstrich. Diese Aufgabe ist ja gewöhnlich dem Obst vorbehalten, doch Rhabarber ist, kaum zu glauben, ein Gemüse! Die Einsatzmöglichkeiten des sauren Gemüses werden aus unserer Sicht total unterschätzt. Das ist für uns ein Grund mehr, ihn zu unserem Lebensmittel des Monats April zu machen – und neue Rezepte mit ihm auszuprobieren!
Wo kommt der Rhabarber her?
Da er heute flächendeckend auch in Deutschland angebaut wird, ist er in vielen Köpfen als typisch deutsches Lebensmittel verankert. Ursprünglich stammt er aber aus China, wo er anfangs gar nicht als Lebensmittel, sondern als Heilpflanze für die Verdauung verwendet wurde. Erst vor etwa 160 Jahren schaffte er die Reise nach Deutschland.
Heute ist er auf Wochenmärkten und auch in Lebensmittelläden zu finden – oder auch im eigenen Garten.
Wer Kapazität im Garten hat, der kann die Stauden sehr einfach selbst anbauen. Die Rhabarberpflanze gilt als sehr anspruchsloses Gewächs und erfreut dadurch selbst die eine oder den anderen unter den nicht ganz so Talentierten im Hobbygarten.
Was kann man beim Einkauf von Rhabarber beachten?
Im Supermarkt findet er sich meistens umgeben von Obst, dabei ist er botanisch gesehen eigentlich Gemüse.
Gut zu wissen: Je stärker rötlich die Stangen, desto süßer schmeckt der Rhabarber. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Stangen noch fest sind und leicht glänzen. Die Schnittstellen sollten frisch und noch nicht eingetrocknet sein.
Wie verwendet man Rhabarber?
Rhabarber ist – einfach gesagt – der ziemlich breite rosafarbene Blattstiel. Die faserige Haut der Stängel kann man nach dem Waschen gut mit einem Messer abziehen. Kuchen, Kompott und Saft sind die altbekannten Klassiker. Wird er im Kuchen verwendet, sollte er zwar geschält werden, kann dann aber roh samt Teig im Ofen landen und gebacken werden. Von der Haut befreit lässt er sich auch wunderbar kochen oder blanchieren – so beispielsweise glänzt er in deftigen Gerichten. Gedünstet macht er sich zum Beispiel als Beilage zum Geflügel besonders gut! Nur aufgepasst: Rhabarber roh zu essen ist nicht gesund! Die Blätter sind sogar giftig.
Lust auf mal etwas anderes mit Rhabarber?
Sehr zu empfehlen ist dann unsere RHABARBER-LACHS-PFANNE, die ganz frisch nach Frühling schmeckt. Und im Laufe des Monats kannst du dich auf jeden Fall noch auf das eine oder andere Gericht mit Rhabarber freuen!
Was macht den Rhabarber so wertvoll?
Die in den Stängeln enthaltene Apfel- und Oxalsäure macht nicht nur den sauren Geschmack des Rhabarbers aus, sie hat auch Vorteile für unsere Gesundheit. Doch bitte beachten: Der hohe Gehalt an Oxalsäure tut leider nicht jedem gut! Wer Probleme mit Nieren- oder Gallensteinen hat oder an Rheuma, Gicht oder Diabetes leidet, sollte bei Rhabarber vorsichtig sein.
Bei gesunden Menschen hingegen kann Rhabarber gerne auf die Teller! Er bringt zum Beispiel unsere Verdauung auf Trab. Wie die Chinesen schon sehr früh erkannten, wird diese durch die Säure und die Ballaststoffe ordentlich angekurbelt. Und auch krankmachende Bakterien bekämpft die Oxalsäure in Magen und Darm.
Noch dazu sticht der Rhabarber durch einen hohen Gehalt an Ballaststoffen und dabei auffällig wenig Zucker und Fett hervor! Ein super Gemüse, wenn es darum geht, im Frühling noch ein wenig an der Sommerfigur zu arbeiten oder um die Zunge mit Frischem zu verwöhnen.
Na dann mal ran an den Rhabarber!
(Janina Kaiser)
Bildquellen: Titelbild Rhabarber Detail: © Heather Barnes / unsplash.com, Bild Rhabarberbeet: © Markus Spiske / unsplash.com