Bisphenol-A (BPA)

Man hört oder liest es immer mal wieder: Weichmacher, also BPA (Bisphenol-A) in Plastik. Doch was steckt dahinter? Und viel wichtiger, wie kannst du BPA-freie Produkte finden?

bild1 300bild2 300BPA ist ein Weichmacher, der zur Herstellung von Polycarbonat (abgekürzt PC) verwendet wird. Er findet sich häufig in Behältern und Flaschen für Lebensmittel oder Getränke, in der Innenbeschichtung von Getränke- und Konservendosen oder im sogenannten Thermopapier (z.B. Kassenzettel, Parktickets oder Fahrkarten).

Bisphenol-A ist ein hormonell wirksamer Stoff, der die Östrogene beeinflussen kann. Es wird z.B. vermutet, dass Mädchen schneller geschlechtsreif werden. Hinzu kommen viele weitere negative gesundheitliche Folgen von BPA, weshalb es schon seit 2011 in Baby- und Kleinkinder-Flaschen verboten ist. Für Spielzeuge wurde dieses Verbot bzw. eine deutliche Senkung der Toleranzgrenze, laut Bundesinstitut für Risikobewertung, am 26.11.2018 erwartet.

Für den Verbraucher ist es leider nicht ganz eindeutig, BPA in Plastikflaschen oder Dosen zu identifizieren (war ja klar...), denn in Produkten, die nicht speziell für Säuglinge/ Kinder hergestellt werden, ist dieser Stoff nicht verboten.

Wer dennoch verzichten möchte, kann auf Folgendes achten:

  • Wenn ein „BPA-frei“-Logo ausgewiesen ist, kann man darauf vertrauen, dass dieses stimmt!
  • Sollte so etwas nicht vorhanden sein, kann man auf die Recycling-Nummern (siehe Foto) achten. Bei Plastik reichen sie von 1 bis 7.

Die Nummern 2, 4 und 5 sind in jedem Fall BPA-frei – das ist schon mal super!
Hinter der Nummer 7 kann sich aber das PC verbergen; das Material enthält somit indirekt BPA.
Die Nummern 1 und 6 enthalten wohl kein BPA, aber dafür eventuell andere hormonwirksame Weichmacher...

Abgesehen von BPA in Plastikdosen & Co. hat mich verblüfft, dass in Thermopapier, das für Kassenzettel, Tickets, Fahrkarten, Bankauszüge und für Faxgeräte verwendet wird, bis zu 3,2% BPA enthalten ist. Besonderes Problem: Es ist nicht direkt in dem Papier enthalten, sondern wird als Farbbinder in der Schrift verwendet. Es ist also in der Farbe „oben drauf“ und kann so ganz einfach an unsere Hände gelangen. Ab 2020 wird der Grenzwert auf 0,02% festgelegt. Der BPA-Gehalt wird also deutlich gesenkt!

Wer sichergehen möchte, sollte auf ein BPA-frei-Siegel achten oder auch auf Alternativen wie Glas zurückgreifen.

 

(Frederike Enders)


 

Donnerstag, 18 Oktober 2018 13:37