Gicht – Essen kann was!

Gicht ist eine Erkrankung, bei der der Harnsäurespiegel im Blut so erhöht ist, dass sich Harnsäurekristalle bilden. Diese lagern sich in Gelenken, Nieren oder Harnwegen ab und können dort durch einmalige oder wiederkehrende Gichtanfälle zu starken Schmerzen führen.

Wie entsteht Gicht?

Es gibt verschiedene Arten von Gicht. Sie werden folgendermaßen unterschieden:

  • Die primäre Gicht ist eine vererbte Stoffwechselstörung, bei der Harnsäure vermindert über die Nieren ausgeschieden wird.
  • Die sekundäre Gicht ist eine Begleiterkrankung anderer Erkrankungen, beispielsweise von Blutkrankheiten, Nierenerkrankungen etc.
  • Bei einer Veranlagung fördern Übergewicht, eine purinreiche*  Ernährung (z.B. Hering, Lachs, Makrele, Geflügel mit Haut, Innereien und Hülsenfrüchte) und ein erhöhter Alkoholkonsum die Entstehung von Gicht.

*Purine:
Purine sind Bestandteile jeder Zelle. Sie werden sowohl vom Körper selbst gebildet, als auch durch Lebensmittel aufgenommen.
Beim Abbau der Purine in unserem Körper entsteht Harnsäure.


Welche Folgen kann Gicht haben?
Durch den zu hohen Harnsäuregehalt im Blut und die daraus resultierenden Ablagerungen der Harnsäurekristalle können heftige Gelenkentzündungen und Gelenkschäden entstehen. Wird die Gicht nicht behandelt, können sich die Kristalle auch in der Niere absetzen und Nierenschäden verursachen. Andauernde Schmerzen während der Erkrankung stellen dabei nicht nur eine große körperliche, sondern vor allem auch eine psychische Belastung dar.


Wie macht sich Gicht bemerkbar?

Meistens tritt der erste akute Gichtanfall ohne eine Vorwarnung auf. Die Betroffenen werden von starken Schmerzen überrascht, die sich vor allem in Gelenken (z.B. dem großen Zeh) zeigen. Die Stellen sind oftmals sehr berührungsempfindlich, schmerzen bei Bewegungen, sind rot, heiß und oft geschwollen. Dieser Zustand kann Stunden bis Tage andauern und sich leider auch wiederholen.


Wie wird Gicht diagnostiziert?

Häufig sind die Symptome und Beschwerden eines Gichtanfalls sehr eindeutig für einen Arzt zu erkennen. In Einzelfällen kann sich die Gicht jedoch auch anders äußern. Der Arzt hat in dieser Situation verschiedene Möglichkeiten die Gicht anders zu diagnostizieren. Zum Beispiel kann mithilfe einer oder mehrerer Blutuntersuchungen festgestellt werden, ob die Harnsäurewerte von der Norm abweichen. Ein erhöhtes Gichtrisiko gilt bei Harnsäurewerten von über 8,0 mg/dl, Werte darunter zeigen ein leicht erhöhtes Risiko an. Harnsäurewerte von < 6,0 mg/dl für Frauen und < 7,0 mg/dl bei Männern gelten als normal.


Was kann man selbst tun, um Gicht zu lindern?

Um zielgerichtet vorzugehen, sind die Ursachen für die Entstehung von Gicht entscheidend. Nicht für jeden sind die gleichen Maßnahmen die richtigen! Gicht und die damit verbundenen Schmerzen kann man sehr effektiv durch die passende Ernährung lindern. Eine von vielen Möglichkeiten dabei ist es, Milch(-produkte) und Eier (anstelle von Fleisch) als bevorzugte Eiweißquelle zu nutzen und den Gemüseanteil im Essen zu erhöhen.
Eine persönliche und individuell zugeschnittene Ernährungsberatung kann die Therapie mit Medikamenten ideal ergänzen oder sogar ersetzen. Außerdem hilft sie dabei herauszufinden, worauf beim Essen noch zu achten ist und wie sich die Empfehlungen in Ihren Alltag einbauen lassen.

Kontaktieren Sie uns gern, wenn Sie Fragen haben!

 

(Saskia Neumeier)


 

Montag, 09 März 2020 06:00