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Hygge – die dänische Gemütlichkeit

Der Blogbeitrag enthält unaufgeforderte und unbezahlte "Werbung" wegen Buchtitelnennung. 

Draußen kalt, nass, stürmisch – drinnen warm und friedlich. Der Begriff Hygge ist mittlerweile weit bekannt und was dahinter steckt ist grade zur aktuellen Zeit besonders wertvoll und wichtig, damit es eine schöne Winterzeit wird. Bist du bereit?

Erst mal ganz allgemein: Bei Hygge (ausgesprochen “hügge“) geht es um eine Atmosphäre von Gemütlichkeit, Wohlfühlen und Zuhause, weniger um materielle Dinge. Es wird hyggelig, wenn man ein Gefühl von Sicherheit, Ruhe, Wärme und Frieden verspürt.
Seinen Ursprung hat der Ausdruck in Skandinavien und bedeutet übersetzt (aus dem Norwegischen) etwa Wohlbefinden und Glücklichsein. Um die Zeit in der langen Dunkelheit im Winter schön zu gestalten, haben die Skandinavier viele Wege gefunden für Gemütlichkeit zu sorgen. Da können wir gut noch etwas abschauen! Und auch wenn man Hygge das ganze Jahr über haben kann – die Winter- und Weihnachtszeit ist ohne Zweifel die hyggeligste Zeit des ganzen Jahres!
Ob ein Dinner mit den liebsten Freunden, alleine mit einem Kakao auf der Couch einkuscheln oder mit dem Lieblingsmensch Hand in Hand in den Abendstunden durch die lichtdurchfluteten Straßen schlendern – alleine oder in Gemeinschaft (soweit es zurzeit möglich ist): Hyggelig kann so ziemlich alles sein, bei dem dir warm ums Herz wird und du dich geborgen und sicher fühlst, denn Hygge hat viele Dimensionen:

 

  • Hygge hören
    Das Pfeifen des Windes und der Regen, der an die Fensterscheibe prasselt, wenn du selbst im Warmen und Trockenen sitzt. Das Knistern eines Lagerfeuers, Ofens oder Kamins. Ruhe und vielleicht mal nichts zu hören. Was auch immer ein Gefühl von Sicherheit und Frieden gibt, Hygge kann sich ganz unterschiedlich anhören.
  • Hygge schmecken
    Zur Gemütlichkeit gehört häufig auch das Essen und Trinken dazu. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Pumpkin-Spice-Latte? Oder vielleicht ein paar Hafer-Dattel-Gewürzlinge? Unabhängig von der Auswahl der Leckereien, die Hauptsache ist, dass es wohltuend ist und ein gutes Gefühl gibt.
  • Hygge riechen
    Gibt es einen Geruch, den du mit deiner Kindheit verbindest und der dich glücklich macht? Auch hier gilt das Gleiche wie bei den Geräuschen – ganz egal was es ist. Ausschlaggebend ist, dass du dich sicher und geborgen fühlst. Für mich ist es beispielsweise der Geruch von frisch gebackenem Sauerteigbrot, Mandarinen oder gerösteten Nüssen.
  • Hygge fühlen
    Das Zuhause ist der eigene Rückzugsort und sollte besonders hyggelig sein. Meist vermitteln natürliche Materialien wie Holz, Wolle und Leder leichter ein wohliges Gefühl als Glas und steriler, kalter Edelstahl. Gleiches gilt für Selbstgemachtes, bei dem man merkt, dass es mit Liebe und Zeit hergestellt wurde – ganz egal wie groß oder klein.
  • Hygge sehen
    Das Licht spielt eine wichtige Rolle für die Atmosphäre. So wie ein Kaminfeuer, Kerzen oder eine gedimmte Lampe, nur nicht zu hell sollte es sein. Ebenso sind langsame Bewegungen und Zeit von Bedeutung. Kennst du das, wenn du ein Lagerfeuer beobachtest? Die beruhigende Wirkung des Flackerns der Flammen? Da kann man doch die Zeit einfach mal vergessen.
  • Der sechste Sinn von Hygge
    Wie anfänglich schon erwähnt, geht es bei Hygge nicht um etwas Materielles. Neben all den wunderbaren Leckereien, Düften und sonstigen Dingen stehen im Mittelpunkt das Lebensgefühl und das Glück, das eine schöne Auszeit bringt. Wie Winnie Puuh schon so schön sagte: „Liebe buchstabiert man nicht … man fühlt sie.“


Diese hyggeligen Worte zitiert auch Meik Wiking in seinem Buch „The Little Book of Hygge – The Danish Way to Live Well”, das ich sehr empfehlen kann, wenn ihr Lust auf mehr Hygge habt. Ich werde mir jetzt mal Teewasser aufsetzen …

 

(Theresa Keßler)


 Bild: © Pavan Trikutam / unsplash.com

Mittwoch, 09 Dezember 2020 06:03